Öffnungsprozesse in der Kindertagesstätte einleiten und weiter entwickeln

In den letzten Jahren ist mehr als deutlich geworden, dass sich Pädagogik verändert hat und verändern muss, da die Lebensbedingungen für junge Menschen anders geworden sind und sich so auch die Vorbereitung auf die damit verbundenen Herausforderungen anders gestalten muss. Das bedeutet auch, sich von alten Dingen zu verabschieden, die eigene Pädagogik auf den Prüfstand zu stellen und sich auf „Neues“ einzulassen, ohne das „Alte“ abzuwerten. Diesen Wandel zu vollziehen, sich behutsam auf neue Gedanken einzulassen, die eigene Berufsrolle neu zu verstehen, sich als sichere Basis für die Kinder auf ihrem Weg in die Selbständigkeit zu begreifen, ist ein wichtiger Prozess, der gemeinsam im Team gegangen werden muss. Die Offene Arbeit schafft für diesen Blick auf die Kinder und ihre Entwicklung sehr gute Voraussetzungen sowie eine neue spannende Berufsmotivation.

Inhalte:

  • "Öffnung“ beginnt im Kopf, nicht an den Türen: Offenheit gegenüber der Individualität des Kindes; Orientierung an den Rechten von Kindern

  • Offen zu arbeiten heißt, dem Recht des Kindes auf eine unbeschwerte Zeit, auf Abenteuerlust und Entdeckerfreude sowie seinem Ideenreichtum und seiner Gestaltungsfreude Raum zu geben

  • „Loslassen ist die größte Herausforderung: den Kontrollzwang ablegen und stattdessen Vertrauensvorschuss geben, Handlungs- und Entscheidungsspielräume erweitern, Druck herausnehmen.“ (Lill, Gerlinde 2012)

  • Die Verantwortung bleibt weiterhin bei den Erwachsenen. Sie setzen den Rahmen, schaffen „Möglichkeitsräume.“

  • Qualitätsvolle Arbeit braucht auch immer wieder geschlossene Türen, um ungestört allein oder miteinander agieren zu können.

  • Kommunikation und Entlastung im Team: Unsere Kinder, unsere Räume, unsere gemeinsame Verantwortung statt meine Kinder, mein Raum….

  • Umsetzung im Alltag: Flexibilität, genügend „unverplante“ Zeit, Improvisation, Aufgreifen von Fragen und Ideen, die sich ergeben; Funktionsräume, Meldesysteme(?), Morgenkreis, Bezugs-,Stamm- oder Bezugsgruppenfachkraft, die Rolle(n) der Fachkraft, Öffnung für die Eltern, Öffnung zum Umfeld der Kita für lebensnahe Erfahrungen…